Walter P. Reuther

amerikanischer Gewerkschaftsführer; Präsident der Gewerkschaft "United Automobile Workers" (UAW); ab 1952 Präsident des Congress of Industrial Organizations (CIO); 1955 nach dem Zusammenschluss zwischen AFL (American Federation of Labor) und CIO Vizepräsident der AFL-CIO (bis 1967)

* 1. September 1907 Wheeling/WV

† 10. Mai 1970 b. Pellston/MI (Flugzeugabsturz)

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 27/1970

vom 22. Juni 1970

Wirken

Walter Philip Reuther wurde am 1. Sept. 1907 in Wheeling (West Virginia) als Sohn eines deutschen Einwanderers geboren, der vor seiner Auswanderung in Schwaben gewerkschaftlich tätig und ein Jünger von August Bebel gewesen ist. Auch in Amerika war der Vater im AFL führend tätig.

Mit 17 Jahren wurde W.R. Lehrling in der Werkzeugproduktion, 1920 erhielt er in Detroit eine Anstellung bei Ford als Werkzeugmacher. In Abendkursen an der Wayne-Universität erweiterte er sein Wissen. 1932 entließ ihn Ford, als er die Arbeiter zu Protestkundgebungen gegen die Sonntagsarbeit organisiert hatte. Daraufhin reiste er mit seinem Bruder Viktor von 1932-35 auf einem Fahrrad durch Europa und Asien. Als Gelegenheitsarbeiter besuchten sie die Bergwerksgebiete in England, die Kohlenminen in Belgien und das Ruhrgebiet. Längere Zeit arbeiteten die Brüder in einer von Ford gebauten Autofabrik in Rußland. Sie kehrten, vom Sowjetsystem enttäuscht, über die Mandschurei und Japan ...